Unzählige Fotoscanner gibt es mit den unterschiedlichsten Technologien. Gleich zu beginn möchte ich informieren, dass ich Flachbettscanner nicht mit berücksichtigt habe. Diese haben zwar die höchste optische Auflösung, doch ich konnte keinen ausfindig machen, der einen automatischen Einzug für Papierfotos hat, welcher den Scanablauf optimiert.
Weiter habe ich auch Software Lösungen über die Handykamera nicht weiter in die Auswahl genommen. Hier habe ich einzelne Tests schon durchgeführt. Diese Lösungen sind zwar für kurzfristiges Sichern und Versenden ok, nicht aber als dauerhafter Ersatz oder Archivierung.
Unter meinen Favoriten hatte ich folgende vier Scanner, die ich für meine Bedürfnisse betrachtet habe:
- Epson FastFoto ff-680w
- Plustek ePhoto Z300
- Rollei Photo-Dia-Film Scanner PDF-S 340
- ELV Kombiscanner BD400
Meine Entscheidung, für welchen Scanner ich zum Schluss entscheiden werde, basiert auf meine Bedürfnisse und der technischen Daten. Testgeräte standen mir leider nicht zur Verfügung.
Selbstverständlich habe ich auch Anwenderbewertungen angeschaut, doch diese werden nicht in meine, hier dargestellte Betrachtung mit einfließen. Denn die Handhabung, Bildqualität und Verwendung der mitgelieferten Software ist immer individuell zu sehen.
Nun zu den Scannern:
Epson FastFoto ff-680w
Der Epson ff-680w sondert sich bzgl. der mitgelieferten Basisfunktionalitäten von seiner Konkurrenz ab. Zu erwähnen wäre hier nur z.B. der Mehrfacheinzug, bei dem man bis zu 36 Bilder einlegen kann und die selbständig eingezogen werden. Einbindung in das WLAN und Speicherung der Bilder in einer Cloud. Ansonsten ist der Scanner auch technisch auf dem neusten Standard. Der direkte Anschluss an den PC erfolgt über eine USB 3.0 Schnittstelle, welche die Konkurrenten oftmals nicht bieten.
Vorteil von diesem Scanner ist auch, dass er automatisch Vorder- und Rückseite scannt. Dies hat z.B. den Vorteil, dass bei Bildern, bei denen eine Notiz zum Bild (Datum, Namen, Ort usw.) auf der Rückseite steht nicht verloren geht.
Weitere Scaneigenschaften, wie Ausrichtung, Bilddrehung, Größenanpassung und Farbkorrektur sind inklusive. Letzteres ist aber immer in Bewertung und Betrachtung des Anwenders.
Epson, betont die Scangeschwindigkeit von einem 10×15 cm Bild innerhalb einer Sekunde. Ja, das ist rasend schnell, doch diese Geschwindigkeit wird nur bei einer Auflösung von 300 dpi erreicht. Mit dem Ziel die Papierbilder zu archivieren, wird mind. 600 dpi eingesetzt. Dies bietet der Scanner ebenfalls und ist nur unwesentlich langsamer.
Besonderheit in der Bildgröße welche verarbeitet werden kann ist das Scannen von Panoramabildern im Format bis zu 21×91 cm. Das bietet keiner von den Konkurrenten an. Aber ich muss ehrlich gestehen, ich benötige diese Funktion zum aktuellen Zeitpunkt nicht.
Es wird für die Bildbearbeitung einmal FastFoto aus dem Jahr 2019, als auch Smartscan in der aktuellsten Ausführung April 2020, mitgeliefert. Zudem auch für Dokumente eine OCR Software. Ob man nun FastFoto oder Smartscan eingesetzt werden soll, gibt es keine Empfehlung. Im Handbuch werden beide beschrieben. Ich denke hier muss man die Ergebnisse der Bilder sehen um eine Softwareentscheidung treffen zu können.
Nachteil der Einzugsscanner ist ganz klar, dass auf allen Bildern, vor allen bei denen aus dem Fotoalbum auf der Rückseite keine Klebereste vorhanden sein dürfen. Also muss man sich hier im Voraus schon im klaren sein, dass die Scangeschwindigkeit nur genutzt werden kann, wenn eine gewisse Vorarbeit geleistet wurde.
Ich selbst habe das Glück, dass die meisten Fotoalben bei mir entweder selbstklebend und mit einer Schutzfolie versehen sind oder mit Fotoecken oder Einschiebefunktion.
ca. Marktpreis (Stand 04/2020): 550 €
Quelle: Herstellerhomepage: epson.de
Plustek ePhoto Z300
Noch ein Scanner mit Einzug. Auch hier ist der Scanner nicht nur für Bilder vorgesehen, sondern auch für Dokumente. Leider ist hier kein Mehrblatteinzug vorhanden. So muss jedes Bild/Dokument einzeln eingelegt werden.
Der Scanner ist keine Standalone Lösung und man ist hier voll PC gebunden. Der Anschluss erfolgt über USB 2.0. Aber auch hier, ist im Vergleich zum Epson ff-680w der Vorteil, dass man bis zu einer Größe von DIN A4 scannen kann. Größenbeschränkungen beim Standardbild gibt es hier also keine. Auch Sonderformate werden hier mit unterstützt. Die erste Version des Scanners hat mit 300 dpi gescannt. Durch ein Softwareupdate ist nun ein Scannen von 600 dpi auch möglich. Dies muss man aber über die Software in den Speicheroptionen vor dem Scannen einstellen. Auf der Herstellerseite werden die 600 dpi als optische Auflösung aufgeführt. Ob dem wirklich so ist oder ob dies interpoliert ist, finde ich keine Hinweise. Eigentlich schade, denn bei 10×15 cm Bildern sind 300 dpi meistens ausreichend, aber bei größeren Bildern, kann dies später beim erneuten Entwickeln lassen zu Qualitätsverluste führen.
Was die Herstellervideos schön zeigen, ist die Verwendung der mitgelieferten Software „ePhoto“. Diese hat automatische Funktionen dabei, die sicherlich sinn machen. Wie z.B. Entzerren und Zuschneiden. Aber auch die Ausrichtung in Hochformat.
Jedes gescannte Bild wird direkt auf den PC oder MAC übertragen und dort angezeigt. Als Dateiname wird standardmäßig Datum und Uhrzeit des PC’s genommen, kann aber über die Softwareeinstellung individuell angepasst werden.
Die automatische Anpassung der Schärfe und Farbanpassung wird ebenfalls vom Hersteller angepriesen. Doch hier würde ich nur bewerten, dass es diese gibt, die Funktionalität ist aber immer im Auge des Betrachters zu sehen.
Weiter berücksichtigen muss man, dass immer nur das angepasste Bild gespeichert wird. Der Originalscan wird nicht zusätzlich und ungefiltert gespeichert. Somit muss man mit dem Ergebnis das gespeichert wurde leben.
ca. Marktpreis (Stand 04/2020): 200 €
Quelle: Herstellerhomepage: plustek.de
Rollei Photo-Dia-Film Scanner PDF-S 340
Dieser Scanner ist nicht nur für das Einscannen von Bildern vorgesehen, sondern hat auch für Dias und Negative eine Durchlichteinheit. Dies ist aber für mich nicht relevant. Mein Ziel ist es meine ca. 2000 Bilder zu digitalisieren. Bei dem PDF-S340 ist eine Halterung für die Bildmasse 9×13, 10×15 und 13×18 cm vorhanden. Problem sehe ich hier bei dem Einschieben der Bilder. Scanvorgang gehen rechts und links ein paar Millimeter verloren, da sich hier die Bildhalterung befindet. Für mich eigentlich schon ein K.O. Kriterium. Zudem ist das einlegen jedes einzelnen Bildes inkl. Ausrichtung ein für mich jetzt denkbarerer hoher Aufwand.
Aber trotzdem möchte ich hier betonen, dass die technischen Daten für den Scanner sprechen. 14 Megapixel CMOS-Sensor und eine optische Auflösung von 1.800 dpi. Zudem ist man mit diesem Gerät erst einmal sehr flexibel, da man es PC-Unabhängig betreiben und die Speicherung auf einer SD-Karte erfolgen kann.
ca. Marktpreis (Stand 04/2020): 715 €
Quelle: Herstellerhomepage: rollei.de
ELV Kombiscanner BD400
In der Grundidee hat mir dieser Scanner sehr gut gefallen. Denke ich einfach nur an die Bilder, welche in einem Fotoalbum eingeklebt sind und nur schwer Herauszulösen sind. Hier den Scanner nur aufsetzen und Knopf drücken. Schon erledigt. Aber was passiert mit Bildern, die mit den berühmten Fotoecken in das Album hinzugefügt wurden? Sieht man diese nach dem Einscannen? Entfernt diese die mitgelieferte Software? Fragen, auf die ich auch bei Nachforschungen keine Antwort erhalten habe.
Auch der Sensor ist wie bei Rollei ein 14 Megapixel CMOS-Sensor. Dieser aber mit einer optischen Auflösung von 800 dpi. Ein optischer Wert der für Papierbilder mehr als ausreichend ist. Eingeschränkt wird man durch die Bildformate von 9×13 bis 10×15 cm. Somit fallen Bilder die größer sind aus dem Raster. Hier muss man für größere Bilder eine weitere Lösung suchen.
Auch hier ist das Speichern auf SD-Karte und Batteriebetrieb vorgesehen. Somit ist man von allen Scannern am flexibelsten.
ca. Marktpreis (Stand 04/2020): 130 €
Quelle: Herstellerhomepage: de.elv.com
Die Entscheidung …
Jeder der genannten Scanner hat seine Vorteile.:
- Auf Platz 4
Der Rollei PDF-S 340 überzeugt zwar von seinen technischen Daten und z.B. seiner Auflösung. Aber in dieser Preisklasse von etwa 715 € ist die Bilderhalterung für mich absolutes no go. Ein Fotoscanner sollte in der Lage sein nicht nur 3 Bilderformatgrößen zu scannen und dann sollten sie auch durch nichts am Rand verdeckt sein. Zudem ist das Einlegen der Bilder aufwändig. Würde es nur diesen Scanner auf dem Markt geben, würde ich ein professionelles Studio bearuftragen. - Auf Platz 3
Der Plustek z300 seine Grundlegende Idee ist schon einmal sehr gut. Leider hat Plustek hier nicht all seine Erfahrung seiner Scantechnikerfahrung eingebracht. Wie z.B. das Update der dpi Zahl von 300 auf 600 zeigt. Im Bereich Foto Digitalisierung befinden sie sich aus meiner Sicht noch am Anfang. Ob die mitgelieferte Software das verspricht wie angegeben, kann nur ein Test zeigen.
Auch wenn dieser Scanner für mich keine Option ist, denke ich aber, dass es für den kleinen Geldbeutel und nicht zu viele Bilder eine gute alternative sein kann. - Auf Platz 2
Der ELV BD400 hätte auch seinen Reiz, da man nicht alle Bilder aus dem Fotoalbum herausnehmen muss. Ich bin aber noch, ohne eigenen Test, sehr skeptisch, ob dieser die angepriesenen Funktionen und Leistungen bringen kann. Zudem ist man mit den Bildformaten sehr eingeschränkt. Als großen Vorteil sehe ich die Flexibilität. Hinweise auf die Umsetzung von Bildvorlagen (matt/glänzend) gab es keine. Hier sehe ich die Beleuchtungseinheit für kritisch an.
Aber gerne würde ich das Gerät mal testen, alleine um zu sehen, ob der Scanner für „kleines“ Geld wirklich das leisten kann was er verspricht. - Auf Platz 1
Meine Entscheidung ist auf den Epson FastFoto ff-680w gefallen. Überzeugt hat er mich mit seinen Funktionalitäten, die zügige und angebotene Massenverarbeitung durch den automatischen Einzug . Alle mir vorliegenden Bildformate können gescannt werden, Ebenso das Softwareangebot mit seinen Einstellmöglichkeiten ist auf dem technisch neusten Stand. Hier hat Epson seine Scanerfahrung mit eingebracht.
Für meinen Bedarf und Mengengerüst entspricht der Scanner meinen Erwartungen. Zumindest einmal auf Papier.
Der Preis von ca. 550 € liegt noch under den mir vorliegenden Angeboten professioneller Studios.